Lungenpraxis Tübingen


Dr. med. Martin Langer

Internist, Pneumologe, Allergologe


Konrad-Adenauer-Str. 13

72072 Tübingen

Fon: 07071-32190 - - - Fax 07071-360699


www.lungenpraxis-tuebingen.de


Wörterbuch

Allergie:

So werden Erkrankungen genannt, die durch bestimmte, "irregeleitete" Reaktionen des Immunsystems hervorgerufen werden. Auslöser sind Stoffe, die in unserer natürlichen Umwelt vorkommen, also eigentlich harmlos sind. Sie werden dann Allergene genannt. Die bekannteste Form von A. ist der Heuschnupfen, weitere z.B. allergisches Asthma, bestimmte Hauterkrankungen oder der allergische Schock, z.B. nach Wespenstich. Neben dem Meiden von Auslösern und Medikamenten ist die ->Spezifische Immuntherapie eine wichtige Behandlungsform.

 

Asthma, Asthma bronchiale:

Eine chronische Erkrankung der tiefen Atemwege (Bronchien), die zu Atemnot/Kurzatmigkeit führt. Weitere Symptome sind: Husten, Auswurf, Engegefühl im Brustkorb, pfeifende Atemgeräusche. Grundlage der Erkrankung ist eine Entzündung der Bronchien, die zu einer Verengung führt. Nur in etwa der Hälfte der Fälle ist A. durch Allergien verursacht. Behandelt wird es i.d.R. durch Medikamente zum Inhalieren ("Asthmasprays"), die die verengten Bronchien erweitern und die Entzündung bekämpfen können. Bei Allergien kommt evt. eine ->Spezifische Immuntherapie zum Einsatz. Wichtig ist auch, auslösende Allergene, aber auch andere Reize wie z.B. das Rauchen so konsequent wie möglich zu meiden.

 

Bronchitis:

Entzündung der Atemwege der Lunge (Bronchien), die durch Erreger, meist Viren, seltener Bakterien ausgelöst werden kann, aber auch durch andere Einflüsse wie aggressive Gase, Rauch, Staub usw. Hauptsymptome sind Husten und Auswurf. Man unterscheidet die akute Form, die i.d.R. nach 1-2 Wochen ausheilt von der chronischen, dauerhaften Form, die meist bei Rauchern auftritt. Auch verlängerte Verläufe der akuten Form sind nicht selten (protrahierte Bronchitis). Eine Antibiotikatherapie ist in den meisten Fällen nicht sinnvoll oder notwendig.

 

COPD, chronisch-obstruktive Bronchitis:

Auch dies ist eine chronische Erkrankung der Bronchien, die zu Atemnot führt. Fast immer bestehen auch Husten und Auswurf. Auch bei der COPD spielt eine Entzündung der Bronchien eine wichtige Rolle, allerdings ist diese schwer zu behandeln und greift nach einiger Zeit oft auf den ganzen Körper über. Daneben entsteht meist ein ->Lungenemphysem. Bei 80-90% der Erkrankten ist das Rauchen der ursächliche Faktor. Das Rauchen einzustellen, ist daher das wichtigste Therapieprinzip. Auch hier kommen Medikamente zum Einsatz, die sich teilweise von den Asthma-Medikamenten unterscheiden, teilweise ähnlich bzw. sogar die gleichen sind.

 

DMP, Disease-Management-Programm:

Programme der Ärzteschaft und der gesetzlichen Krankenversicherungen bei häufigen chronischen Krankheiten wie Diabetes, Herzkrankheiten usw. Einschreibungen in diese Programme nimmt i.d.R. der Hausarzt vor, aber auch der Facharzt kann einschreiben.

Als Lungenpraxis nehmen wir an den DMP´s Asthma und COPD teil und haben dafür die entspre-chenden Zertifikate erworben. Herzstück unserer Tätigkeit ist dabei eine 6-stündige Patienten-schulung nach deutschlandweit einheitlichen Vorgaben.

Interessiert? Sprechen Sie Frau Karin Pöppel, Frau Emilia Schumacher oder mich an.

 

Hyposensibilisierung:

Korrekt: Spezifische Immuntherapie, s. darunter.

 

Inhalation:

„Einatmen“ von Flüssigkeitströpfchen, festen (staubförmigen) Stoffen oder Medikamenten. Siehe Inhalator.

 

Inhalator:

Gerät zur Verabreichung von Medikamenten in die Bronchien. Die Medikamente werden als Dosieraerosol (Tröpfchen) oder Pulver inhaliert. Es gibt ganz unterschiedliche Inhalatortypen. Videoanleitung unter: https://www.atemwegsliga.de/richtig-inhalieren.html

 

Lungenemphysem:

So nennt man die Zerstörung der Lungenbläschen. Diese haben die Aufgabe, Sauerstoff aus der Atemluft ins Blut übertreten zu lassen, so dass ihre Schädigung zu Sauerstoffmangel und anderen negativen Auswirkungen führen kann. Das Lungenemphysem ist nicht medikamentös behandelbar. Siehe auch unter COPD.

 

Lungenentzündung (Pneumonie):

Eine meist bakteriell bedingte Entzündung von Teilen einer oder beider Lungen, meist mit ausgeprägtem Krankheitsgefühl und Fieber verbunden. Isb. bei älteren Menschen kann diese Krankheit lebensbedrohlich werden. Die Diagnose sollte daher durch eine Röntgenaufnahme gestellt werden, da das bloße Abhören eine L. nicht sicher nachweisen oder ausschließen kann. Behandelt wird mit Antibiotika.

 

Lungenfibrose:

Ein Oberbegriff für eine Reihe unterschiedlicher Erkrankungen, die im Wesentlichen mit einer Vermehrung von Bindegewebe in der Lunge einhergehen. Dadurch wird die Lunge steifer, wodurch Atemnot entsteht und auch die Sauerstoffaufnahme behindert werden kann. Es gibt ganz unterschiedliche Verläufe, rasch, langsam oder sehr langsam fortschreitende Krankheitsbilder. 

In vielen Fällen gibt es keine fassbare Ursache, nicht selten aber treten Lungenfibrosen im Rahmen von Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises auf. Auch eine ganz bestimmte Art von Allergie (zum Beispiel Vogelhalterlunge) Kann zu einer Lungenfibrose führen.


Lungenhochdruck:

So nennt man verschiedene Krankheiten, bei denen der Blutdruck im sog. Lungenkreislauf (oder auch "kleinen Kreislauf") erhöht ist. Dies kann nur mittels Herzultraschall oder Herzkatheter gemessen werden. Für einige dieser Krankheiten gibt es eine gezielte medikamentöse Therapie.


Lungenkrebs (auch: Bronchialkrebs, Bronchialkarzinom):

Überbegriff für mehrere unterschiedliche bösartige Tumoren der Lunge. Die meisten Formen treten überwiegend bei Rauchern auf. Eine Vorsorgeuntersuchung ähnlich wie z.B. die Darmspiegelung für Darmkrebs gibt es derzeit nicht. Die beste Art der Vorsorge ist: Sie haben es erraten! ...nicht zu rauchen! Therapeutisch hat sich in den letzten Jahren einiges getan, fast 20-30% der nicht oder nicht sofort operierbaren Tumoren können gezielt mit maßgeschneiderten Medikamenten behandelt werden und evt. danach doch noch operiert werden. Die sicherste Therapie ist zwar die Operation, diese ist aber nur bei begrenzter Ausbreitung der Erkrankung möglich. Nicht selten kommt auch die Strahlentherapie zum Einsatz, die im Ggs. zu früher viel gezielter durchführbar ist und dadurch weniger Schäden an gesundem Gewebe anrichtet.

 

Schlafapnoe-Syndrom:
Darunter versteht man das vermehrte Auftreten von Atemaussetzern im Schlaf, die in geringer Zahl auch beim Gesunden vorkommen können. Unter Umständen ist dies mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden, die charakteristische Einschlafneigung kann z.B. zu Autounfällen führen. Bei uns könne Sie eine Untersuchung zur Erkennung oder zum Ausschluss dieser Erkrankung durchführen lassen.

 

Spezifische Immuntherapie (SIT):

Auch Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung genannt. Eine wichtige Behandlungsform bei Allergien, vor allem durch Pollen, Hausstaubmilben, Bienen- oder Wespengift. Hierbei werden dem Organismus anfangs niedrige, dann zunehmend hohe Mengen der krank machenden Allergene als Spritze oder als Tropfen/Tabletten zugeführt. Dabei "lernt" das Immunsystem, diese an sich harmlosen Umweltstoffe wieder als normal zu tolerieren. Eine solche Behandlung dauert i.d.R. 3 Jahre.


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